Arbeitsmittel im arithmetischen Anfangsunterricht
(nach Radatz 1993)

Lehrerinnen und Lehrer sollten sich in ihrer Verantwortung für die Schüler frei fühlen, auf ungünstige, aber durch das Lehrbuch eingeführte Arbeitsmittel zugunsten anderer  hilfreicher Arbeitsmittel zu verzichten. Nachfolgend werden einige Kriterien zur Beurteilung von Arbeitsmitteln im arithmetischen Anfangsunterricht genannt:

  • Das Arbeitsmittel erlaubt mehrere verschiedene Lösungswege bei gleichen Aufgabenstellungen.
  • Das Arbeitsmittel vermeidet im Zahlraum bis 20 / 100 die Verfestigung des zählenden Rechnens.
  • Am Arbeitsmittel sind die Anzahlen durch Strukturierung und Farbe ,,mit einem Blick” erkennbar und nicht erst abzählend zu bestimmen,
  • Das Arbeitsmittel ist einfach in eine graphische Darstellung übertragbar,
  • Das Arbeitsmittel ermöglicht das Entwickeln bzw. das Entdecken eigener Lösungswege und Strategien,
  • Das Arbeitsmittel ist ,,im Kopf” vorstellbar, es fördert das Entwickeln von Vorstellungsbildern,
  • Das Arbeitsmittel ist leicht handhabbar (manuelle Probleme mancher

Schulanfänger) und praktikabel (schnelles Bereitstellen und Wegräumen) Die Überprüfung der gängigen Arbeitsmittel auf dem Hintergrund dieser Kriterien führt auch heute noch zu der Feststellung, daß alle aus unstrukturierten Einzelteilen bestehende Arbeitsmittel (wie z.B. die Steckwürfel oder die sogenannten Rechenplättchen) für rechenschwache Schüler ungeeignet sind. esentlich hilfreicher im Zahlraum bis 20 sind z.B.der Rechenrahmen (Betzold) oder Rechenketten (Spectra). ür den Zahlraum bis 100 bieten sich Hunderterfelder und Hundertertafeln an, die leicht selbst herstellbar sind.
Für den Zahlraum bis Tausend sind die Tausendertafel (Klett) und das Bündelungsmaterial (Betzold, Schubi) zu empfehlen.

Literaturempfehlung für Lehrer:

Hendrik Radatz: Hilfreiche und weniger hilfreiche Arbeitsmittel
In: Grundschule 1991/9